
Posting on: www.facebook.com/langenachtderkirchen / Samstag, 18. Juni 2016
LINZER Update: Impuls-Reihe Teil 31 – #langenachtOOE
Begegnung auf Augenhöhe.


Ein Blick in die Augen meines Gegenübers: Möglicherweise muss ich meinen Winkel, die Höhe verändern. Aber ich kann vieles sehen und erkennen, obgleich so manches im Verborgenen bleiben wird. Die Augen des Menschen mir gegenüber erzählen ihre ganz eigene Geschichte – gezeichnet vom Leben, in Farbe oder schwarz-weiß. Oft dauert es nur einen Augenblick – sie erzählen von Erlebnissen und Gefühlen, von Trauer, Angst und Schmerz, von Liebe, Glück und Freude.
Jeden Tag gibt es die Möglichkeit, einem anderen Menschen in die Augen zu schauen und ihm auf Augenhöhe zu begegnen, in derselben Ebene, in der ich bin. Ob es jemand aus der Familie, aus dem Freundeskreis, der Nachbarschaft oder jemand mir bisher Fremder ist, spielt dabei keine Rolle. Es kann meinen Kontakt, meinen Dialog mit Kindern, Jugendlichen, oder Erwachsenen, mit jüngeren und älteren Menschen gleichermaßen betreffen.
Diesem Menschen mir gegenüber in die Augen zu schauen, ihn als gleich und gleichwertig anzuerkennen, ihn zu respektieren und wertzuschätzen, ihm seine Würde nicht zu nehmen – ganz gleich, woher er kommt, wie er aussieht und was er als seinen Glauben bezeichnet; ganz gleich, worin wir uns unterscheiden oder ähnlich sind. All das und noch vieles mehr bedeutet für mich, jemandem auf Augenhöhe zu begegnen.
Text: © 2016 Michaela Greil/Diözese Linz
Fotos: © 2016 Michaela Greil/MIG-Pictures e.U.